„Wir freuen uns sehr darüber, dass sich das Land Rheinland-Pfalz für die Aufstockung der Corona-Sonderprämien für Pflegefachpersonen in der Langzeitpflege entschieden hat. Damit übernimmt das Land auch bei dieser Fragestellung die klare Verantwortung. Die Berufsgruppe der professionell Pflegenden ist nämlich, wie jüngste Untersuchungen zeigen, besonders von den Auswirkungen durch das Coronavirus betroffen und ist zudem tagtäglich für die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung in Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Krankenhäusern verantwortlich. Durch die Aufstockung zeigt man den Pflegefachpersonen, dass man ihren unermüdlichen Einsatz dementsprechend honoriert. Der nächste Schritt muss jetzt das Ausweiten der Prämienauszahlung auf alle anderen Pflegebereiche sein. Nicht nur in der Altenpflege, auch in anderen Settings entsteht durch die Coronakrise eine teils erhebliche Mehrbelastung, die zumindest finanziell ausgeglichen werden muss. Anerkennung für die von ihnen geleistete Arbeit haben alle Beschäftige des Pflegebereichs verdient.“
Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz
Der Bundesrat hat am 15. Mai 2020 das „Zweite Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ beschlossen. In dem Gesetz ist für Beschäftigte in der Altenpflege eine gestaffelte Prämie von bis zu 1.000 Euro vorgesehen. Den einzelnen Bundesländern und zugelassenen Pflegeeinrichtungen obliegt es, diesen Betrag um weitere 500 Euro aufzustocken. Der Höchstbetrag ist dabei für Vollzeitbeschäftigte in der direkten Pflege und Betreuung vorgesehen. Auch Auszubildende, Freiwilligendienstleistende, Helfer im freiwilligen sozialen Jahr und Leiharbeiter sowie Mitarbeiter in Servicegesellschaften sollen eine gestaffelte Prämie erhalten. In der zweiten Jahreshälfte will die Bundesregierung entscheiden, in welchem Umfang der Bund Zuschüsse für den Bonus gewährt.
„Die Landespflegekammer hat sich in mehreren Gesprächen und Schreiben unter anderem an Ministerpräsidentin Dreyer für die Übernahme des Differenzbetrages eingesetzt und ist sehr froh über die Bereitschaft der Landesregierung. Um jedoch den Pflegeberuf auch nach der Coronakrise nachhaltig zu sichern, sind jedoch wesentlich umfassendere Anpassungen der Gehaltsstrukturen nach oben deutlich alternativlos. Ansonsten kommt früher oder später nach der Coronakrise die echte Pflege-Katastrophe.“
Dr. Markus Mai