Eine Pflegeausbildung mit Zukunftsperspektive, die Auszubildende bestmöglich auf aktuelle und künftige Herausforderungen des Pflegeberufs vorbereitet – das ist das Ziel der Evangelischen Pflegeakademie der Diakonie Stiftung Salem. Mit dem Skills Lab, einem Simulationslabor für die Pflegepraxis, hat die Mindener Diakonie dafür beste Voraussetzungen geschaffen. Bei einer Präsentationsveranstaltung in der Pflegeakademie wurde das Skills Lab jetzt erstmals der Fachöffentlichkeit vorgestellt. 

„Unser Skills Lab ist das größte und modernste in Ostwestfalen, vielleicht sogar in ganz NRW“, betonte Christan Schultz, kaufmännischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem, der die Gäste in der Pflegeakademie begrüßte. Mit Hilfe modernster Technik können im Skills Lab Pflegesituationen täuschend echt simuliert werden. Dafür wurde auf rund 200 Quadratmetern eine audio- und videogestützte Lernumgebung geschaffen. Ziel ist es, die Kluft zwischen Theorie und Praxis weiter zu schließen.

„Auszubildende können hier in einem geschützten Rahmen üben, Fehler machen und daraus lernen.“

Christian Schultz

Wie das genau funktioniert, erläuterten im Anschluss Julia Ratzlaff, Christian Strohmeier und Tanja Münnichhausen, die das Skills Lab als Lehrkräfte konzeptionell aufgebaut haben. Individuell entwickelte Szenarien ermöglichen im Skills Lab eine realitätsnahe Anwendung verschiedener pflegepraktischer Fertigkeiten anhand einer konkreten Situation. Grundsätzlich können alle Pflegesettings simuliert werden: Eine Dienstübergabe, eine Notfallsituation, das Medikamentenmanagement, ein Beratungsgespräch oder der Transfer in einen Rollstuhl – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Eine 360-Grad-Kameraüberwachung, die alle Details der Pflegesituation erfasst, liefert die Basis für eine umfassende Reflexion. Dabei setzt die Diakonie Stiftung Salem auf das Konzept „High Fidelity“. Die Simulationen werden so realistisch wie möglich dargestellt. So realistisch, dass Pflege-Azubis durchaus ins Schwitzen kommen. „Die Atemfrequenz der Schülerinnen und Schüler war teilweise höher als die der Simulatoren“, sagt Julia Ratzlaff. 

Für noch mehr Flexibilität sorgt im Skills Lab das mobile, individuell anpassbare Raumsystem des Vereins WohnXperium. Der WohnXperium e.V. fördert die Entwicklung und Umsetzung geeigneter Lösungen im Bereich des barrierefreien und assistierten Wohnens. Gerade die räumlichen Gegebenheiten seien für eine ergonomische Pflege essenziell, wie Susanne Trabandt, Vorstand des WohnXperium e.V. und Leiterin des USEability Labs am Institut für Holztechnologie Dresden (IHD), im Anschluss deutlich machte. „Rückengerechtes Arbeiten braucht Platz“, so Susanne Trabant, die in ihrem Vortrag Defizite in der aktuellen Architektur von Pflegeeinrichtungen aufzeigte. Ein positives Gegenbeispiel bietet im Skills Lab der Diakonie Stiftung Salem etwa das BANO-Bad. Mit beweglichen und höhenverstellbaren Waschtischen und Toilettensitzen sowie einer angepassten Raumaufteilung ermöglicht der norwegische Hersteller barrierefreie und pflegegerechte Bäder. 

Bei einer anschließenden Führung durch das Skills Lab konnten die Gäste auch das BANO-Bad besichtigen. Außerdem erläuterten die Dozentinnen und Dozenten vor Ort die technische Ausstattung des Simulationslabors. Und sogar eine realistische Live-Simulation erlebten die Gäste im EDV-Raum der Pflegeakademie. Für sie war es auch ein Blick in die Zukunft der Pflegeausbildung, die ohne modernste technische Ausstattung nicht mehr möglich sein wird. Mit dem Skills Lab hat die Diakonie Stiftung Salem die Evangelische Pflegeakademie dafür bestmöglich aufgestellt.

Foto: Dozentin Julia Ratzlaff präsentiert den Besucherinnen und Besuchern die technische Ausstattung des Skills Labs der Diakonie Stiftung Salem. 

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