„Die Berge, die es zu versetzen gilt, sind in unserem Bewusstsein.“
Reinhold Messner (*1944), Südtiroler Extrembergsteiger und Erstbesteiger aller 14 Achttausender
Die Digitalisierung scheint die Pflegebranche nicht zu vernetzen, sondern in zwei Festplatten aufzuteilen. So kann sie Auslöser für Frust und Hoffnung zugleich sein. Wird es Zeit herunterzufahren oder neu zu starten?
Die Pandemie war ein flächendeckender Katalysator für ein Umdenken in digitalen Arbeitsprozessen. Arbeitspakete konnten plötzlich mobil bearbeitet werden, Tastaturen haben das Nachbestellen vieler Kugelschreiberminen überflüssig gemacht und große Distanzen wurden von jetzt auf gleich mittels digitaler Meetings überwunden. Dieser Mehrwert hat sich bereits nach kurzer Zeit bemerkbar gemacht und hält bis heute an. Einen Rückschritt können sich die Kolleginnen und Kollegen jedenfalls nicht mehr vorstellen.
Ist der erreichte Digitalisierungsgrad ausreichend, oder ist er bloß der wiederkehrende Stillstand vor dem nächsten disruptiven Sprung?
Wir wollen den Gipfel erklimmen und uns nicht auf eine Digi-Talfahrt einlassen!
Als Ruhrgebietskonferenz Pflege laden wir daher am 23.02.2023 ab 9:30 Uhr auf Zoom zum ersten „Pflege-Digitalisierungsgipfel“ ein. Gemeinsam mit Speakern aus der Gesundheitsbranche freuen wir uns auf ein digitales Miteinander, spannende Keynotes, Good-Practice Beispiele und anregende Diskussionsrunden, alles nur einen Mausklick weit entfernt.
Inhalte:
Wir wollen im ersten Teil der Veranstaltung einen Überblick zum Status quo der Digitalisierung in der Pflege und seinen Herausforderungen bieten. Es geht um die Neuausrichtung der Unternehmensstrukturen und um die Frage, mit welchen Ressourcen gerechnet werden muss, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Wir wollen den Austausch darüber initiieren, wie sehr der Digitalisierungsdruck Organisationsstrukturen verändert und ob dadurch kleine und mittlere Unternehmen zukünftig vom Markt verdrängt werden.
Im zweiten Teil geht es um die Umsetzung und deren Hürden. Anhand konkreter Beispiele aus Unternehmen von Pflege und Betreuung wollen wir gemeinsam nach den Gelingensbedingungen und Hemmnissen fahnden. Es geht um den Anschluss an die Telematik Infrastruktur, die Vernetzung von Langzeitpflege mit der Medizin und nicht zuletzt um niedrigschwellige Lösungen in der Betreuung, um Teilhabe und Mitwirkung zu fördern. Natürlich wollen wir zum Ende auch grundsätzlich über die digitalen Aussichten und damit verbundene Forderungen an die Politik und die Trägerlandschaft diskutieren. Wir stehen vor herausfordernden Zeiten. Lassen Sie uns gemeinsam darüber nachdenken und Strategien entwickeln.
Zielgruppe:
Die Ruhrgebietskonferenz-Pflege wendet sich mit dem ersten Digitalisierungsgipfel an Entscheider*innen aus der ambulanten, stationären und teilstationären Pflege (um unter ihnen eine Debatte über Gelingensbedingungen und Erfolgsfaktoren für die Digitalisierung zu führen), Schulen, Fachseminaren, Start-Ups und anderen Anbietern digitaler Lösungen sowie lokale und regionale pflegepolitische Akteure und nicht zuletzt Politiker*innen, denen etwas an der digitalen Weiterentwicklung der Pflege als zentrales Standbein der Modernisierung der Langzeitpflege gelegen ist. Wir wenden uns auch an Medien und Öffentlichkeitsarbeiter*innen, denen wir zeigen wollen, dass die Digitalisierung in der Pflege– wie die Pflege insgesamt – weit fortschrittlicher und besser als ihr Ruf ist.
Format und Programm
Der Gipfel wird digital auf der Videoplattform Zoom stattfinden. Wir streben ein Mix aus Impulsvorträgen und Gesprächsrunden an.
09:30 – 09:45 Uhr: Einstieg (Moderation Roland Weigel)
Begrüßung, Vorstellung(en), Programm
09:45-10:15 Uhr: Worum geht es eigentlich? Überblick Digitalisierung (Lisa Korte – Universität Witten/Herdecke)
- Digitale Pflege – Status Quo und Perspektiven
10:15-11:15 Uhr: Was müssen wir bei uns verändern? Unternehmensstrukturen unter Digitalisierungsdruck (Christian Potthoff – Diakonie Michaelshoven, Thomas Schlickum – Vorstand Caritas Münster, Stephan Graue – AOW Seniorendienste Niederrhein)
- 360 Grad Blick, (Re)finanzierung, Vergleich KMU und Großkonzern, Fördermittel am Beispiel der Diakonie Michaelshoven
- IT-Management als Gemeinschaftsaufgabe am Beispiel der Caritas im Münsterland
- Fördermittelmanagement am Beispiel der AWO Seniorendienste Niederrhein
11:15-11:45 Uhr: Was geht (nicht)? Teil 1 Herausforderungen Telematik-Infrastruktur (Silke Gerling – Geschäftsbereichsleitung Diakoniewerk Essen)
- Sind wir schon drin? – Erfahrungsbericht aus dem Modellprojekt zur Integration der Pflege in die Telematik Infrastruktur
11:45-12:05 Uhr: Was geht (nicht)? Teil 2 Televisiten-Projekt (Arno Brauckmann, Projektleiter der Stiftung Ev. Alten- und Pflegeheim Gmünd)
- AIDA– Telemedizin im Altenheim – Docs in Clouds – Was bringt der TeleDoc?
12:05-12:30 Uhr: Was geht (nicht)? Teil 3 Teilhabe durch virtuelle Mitmachprogramme
- Digitalisierung in der Betreuung (Thomas Eisenreich – Vice President of Business Development bei Home Instead)
12:30-13:00 Uhr: Digitale Aussichten – Schlussrunde (Thomas Eisenreich, Silke Gerling, Christian Potthoff, Lisa Korte und Stephan Graue)
Fragen u.a.: Wie kommen wir raus aus der Projektitis? Wie behalten wir den Überblick? Was fehlt an nachhaltigen Strukturen? Wie muss eine solide Finanzierung aussehen? Was muss Politik tun? Was können Träger erreichen?
Termin: 23. Februar 2023 von 09:30 Uhr – 13:00 Uhr auf der Videoplattform Zoom
Moderation: Roland Weigel
Koordination und Programmgestaltung: Roland Weigel und Stephan Graue