Ein neues und niederschwelliges Beratungsangebot bei Gesundheitsfragen soll laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach zukünftig in ganz Deutschland entstehen. Dabei stehen neben der Beratung auch die Vermittlung und vorbeugende Maßnahmen im Fokus. Vorbild für dieses neue Angebot ist ein Hamburger Modellprojekt: der„Billstedter Gesundheitskiosk“. Hier werden Patientinnen und Patienten schnell, kompetent und unbürokratisch bei Gesundheitsfragen beraten und versorgt. Nach Plänen von Lauterbach sollen bundesweit rund 1.000 solcher Gesundheitskioske entstehen. Die Leitung dieser Kioske soll bei examinierten Pflegefachpersonen liegen, die perspektivisch Heilkundekompetenz im Sinne von community health nursinghaben. 

Hierzu erklärt Präsident Dr. Markus Mai

„Die Überlegungen sind sehr unterstützenswert und auch für die Verbesserung der Flächenversorgung in Rheinland-Pfalz absolut hilfreich. Allerdings empfehlen wir dringend, Flexibilität bei der inhaltlichen Ausgestaltung der Kioskangebote anhand der ganz spezifischen Bedarfe vor Ort. Wie bei allen neuen Dingen muss nur aufgepasst werden, dass sie in ihrer Wirkung nicht überschätzt werden und zu verfrühter Zufriedenheit bei den jeweils politisch Verantwortlichen führen. Neben dem unsäglichen Entwurf zur Einführung der PPR 2.0 als auch den desolaten und völlig übersteigerten Überlegungen zum Infektionsschutz in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie dem angedachten Abschmelzen der Finanzierungsreserven der Krankenkassen, die das ja letztlich zahlen sollen, strahlt das Kioskkonzept schon fast als Supernova.“

Das von Lauterbach vorgestellte Eckpunktepapier sieht vor, dass die Gesundheitskioske von den Kommunen geschaffen werden, die Kosten der Finanzierung soll dabei weitestgehend von der Gesetzlichen Krankenversicherung getragen werden. Jedoch werden auch die Privaten Krankenversicherungen und die Kommunen an den Kosten mit rund 25% beteiligt.

Die vorgestellten Eckpunkte sollen nun schnellstmöglich in gesetzliche Regelungen umgewandelt werden. „Wir hoffen, dass die Bundesregierung nach einem jetzt mehr als einjährigen Stillstand in der Weiterentwicklung der elementaren Pflegethemen schnell weitere sehr konstruktive und innovative Ansätze zu wichtigen Fragestellungen in der Pflege hat“, so Mai abschließend. 

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