Der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2021 ist gestern zu Ende gegangen. An drei Tagen diskutierten Entscheidungsträger aus Politik, Kliniken, Gesundheitswirtschaft, Ärzteschaft, der medizinischen Forschung, Pflege und von Kostenträgern über die dringlichsten Herausforderungen im Gesundheitswesen.
In diesem Jahr fand der Hauptstadtkongress unter besonderen Umständen statt. Als erstes Groß-Event seit September 2020 und Pilotprojekt durfte der Hauptstadtkongress nach einer Sondergenehmigung des Berliner Senats bis zu 500 Teilnehmer vor Ort begrüßen. „Jeden Tag kamen zwischen 450 und 500 Besucher. Zudem waren über 100 Mitarbeiter im Einsatz“, sagte Guido Pschollkowski, Geschäftsführer von WISO S. E. Consulting und Kongressleiter. Rund 1000 Teilenehmer verfolgten den Kongress digital.
„Es war ein sehr außergewöhnlicher Hauptstadtkongress, der unter schwierigen Bedingungen stattfand und mit einem erheblichen zeitlichen und organisatorischen Aufwand verbunden war. Er ist aber dennoch allen Ansprüchen gerecht geworden.“
Guido Pschollkowski, Geschäftsführer von WISO S. E. Consulting und Kongressleiter
Möglich war der Kongress dank eines ausgeklügelten Test- und Hygienekonzepts. Alle Besucher mussten sich einem PCR-Test unterziehen. Zudem mussten die Maskenpflicht und die üblichen AHA-Regeln jederzeit eingehalten werden. Tatsächlich gab es bei der Testung während der drei Kongresstage keinen einzigen positiven Befund. „Wir haben gezeigt, dass es auch unter schwierigen Bedingungen möglich ist, einen sicheren Kongress durchzuführen“, betont Falk H. Miekley, Geschäftsführer WISO S. E. Consulting. „Uns war es auch sehr wichtig, dass sich die Menschen sicher fühlen. Und das taten sie auch.“
Die Atmosphäre ist herzlich und gelöst gewesen. Der sonst übliche Trubel, Umarmen und Handschlag waren zwar nicht möglich. Dennoch hätten sich die Besucher unglaublich über persönliche Begegnungen gefreut.
„Es war ein gelungener Kongress, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch“, bilanziert auch Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, der zum ersten Mal als Kongresspräsident fungierte. „Es gab viele wirklich engagierte Diskussionen.“ Bei insgesamt 91 Panels, die allesamt digital übertragen wurden, standen Themenbereiche wie Digitalisierung, Lehren aus der Corona-Pandemie, Krankenhausfinanzierung, Finanzierung der GKV und der Pflegeversicherung, Personalgewinnung, Innovationen in Forschung und Medizin und viele mehr auf der Agenda.
Der über viele Monate schmerzlich vermisste persönliche Austausch stand in diesem Jahr aber ganz besonders im Fokus. „Netzwerken ist in der Medizin und im Gesundheitsbereich einfach unverzichtbar, um Themen voranzubringen“, betont Einhäupl. „Deshalb ist dieser Kongress wichtiger denn je.“
Trotz des durchweg positiven Fazits freuen sich Beide auf den nächsten Hauptstadtkongress, der hoffentlich wieder unter normalen Umständen stattfinden kann. „Der Hauptstadtkongress lebt vom Austausch, der eine Präsenzveranstaltung voraussetzt“, betont Pschollkowski.
Obwohl der Hauptstadtkongress 2021 gerade erst zu Ende gegangen ist, schmiedet Kongresspräsident Einhäupl bereits Pläne für die nächsten Jahre. „Wir haben den Anspruch, uns weiterzuentwickeln, neue Ideen zu entwickeln“, sagt er. Ein Ziel sei etwa, verstärkt junge Nachwuchskräfte aus allen Bereichen des Gesundheitswesens anzusprechen. Man müsse außerdem internationaler werden. „Wir sollten in andere Länder schauen, wie sie ihre Gesundheitssysteme organisieren und Herausforderungen begegnen, und diese Ansätze dann auf dem Kongress diskutieren“, erläutert Einhäupl. Der Kongresspräsident möchte aber auch Experimente mit neuen Formaten wagen. „Naturgemäß werden uns nicht alle gelingen. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, Neues auszuprobieren.“