Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz begrüßt die unterzeichnete Impfverordnung von Bundesminister Jens Spahn. Die Priorisierungen seien folgerichtig und setzten die notwendigen Schwerpunkte, um den zeitnahen Schutz von Hochrisikogruppen sowie deren Versorgung zu gewährleisten.
„Eine sachliche Priorisierung innerhalb der Bevölkerung trägt maßgeblich zum Erfolg der Impfstrategie bei. Solange wir durch die Impfungen nur einen Individuellen Schutz gewährleisten können und noch nicht auf eine Herdenimmunität bauen können, müssen vor allem die Hochrisikogruppen in unserer Bevölkerung zuerst geimpft werden. Natürlich betrifft das dann auch die pflegerische Betreuung von diesen Gruppen sowie Pflegefachpersonen mit, aufgrund von engstem Körperkontakt nachvollziehbarem, sehr hohem Expositionsrisiko“, erklärt Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer, anlässlich der am 18.12.2020 unterzeichneten Impfverordnung von Bundesminister Jens Spahn.
Die an diesem Freitag in Kraft getretene Verordnung sieht eine Unterteilung von Bevölkerungsgruppen vor. Dabei stehen Personen über 80 Jahren, deren pflegerische Versorgung sowie Pflegefachpersonen mit hohem Expositionsrisiko oder Betreuungsauftrag für Personen mit einem hohen Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf, in der Priorisierung ganz oben. Zur zweiten Kategorie mit hoher Priorität zählen alle Menschen ab 70 Jahren sowie Menschen mit einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Die dritte Gruppe umfasst alle Menschen ab 60 Jahren oder mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.
„In der Langzeitpflege ist ein nahezu dauerhafter, häufig körperbezogener, Kontakt zwischen den Risikogruppen und dem Pflegepersonal gegeben. Schließlich leben die Menschen in den Einrichtungen und die gesamte Architektur ist auf das Zusammenleben und den Austausch untereinander ausgerichtet. Dies macht temporäre Schutzmaßnahmen schwerer umsetzbar und erhöht ein Infektionsrisiko ungemein. Die Verordnung berücksichtigt die besonderen Konstellationen und Bedarfe der pflegerischen Versorgung unserer Bevölkerung und wird aus diesem Grund vollumfänglich von uns unterstützt. Wir bitten die betroffenen Berufsangehörigen, sofern nicht drängende Gründe dagegensprechen, von der Möglichkeit der priorisierten Impfung auch Gebrauch zu machen, um sich persönlich und ihre Familien vor weiteren Infektionen zu schützen“, so Dr. Markus Mai abschließend.