In der stationären Pflegeeinrichtung Haus Curanum in Karlsfeld startet heute mit „Pflege 2030“ ein Modellprojekt für die Pflege der Zukunft. 
„Pflege 2030“ ist eine Initiative der Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern sowie der Korian Deutschland GmbH gemeinsam mit der Universität Bremen (Professor Heinz Rothgang) und dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS. Gefördert wird das innovative Projekt zur Verbesserung der Abläufe in vollstationären Pflegeeinrichtungen vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit rund 3,1 Millionen Euro.

Klaus Holetschek, Bayerischer Staatsminister für Gesundheit und Pflege, startete das Projekt vor Ort feierlich: „Die Verbesserung der Pflege ist eines der zentralen Zukunftsthemen. Dazu gehören sowohl eine würdevolle Betreuung für pflegebedürftige Menschen als auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Pflegeberuf. Wir müssen jetzt die Weichen für eine umfassende und menschenfreundliche Pflege von morgen stellen. Für uns als Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege ist das Projekt ‚Pflege 2030‘ somit zukunftsweisend. Ich erhoffe mir nachhaltige Erkenntnisse für eine langfristige Verbesserung der stationären Pflege in Bayern und darüber hinaus.“

„Wir als Korian Stiftung freuen uns sehr über den Start von ‚Pflege 2030‘ in der Korian-Einrichtung in Karlsfeld. In den nächsten drei Jahren kann, gestützt durch wissenschaftliche Begleitung, ein modernisiertes Pflegekonzept umgesetzt werden, das nachhaltig den Berufsalltag der Pflegenden entlastet und diese in ihren Routinen unterstützt und damit auch den Pflegebedürftigen zugutekommt.“

Elisabeth Scharfenberg, Vorständin der Korian Stiftung

Während der dreijährigen Projektlaufzeit wird die Pflegeeinrichtung in Karlsfeld ein Transferraum für eine quantitativ und qualitativ bedarfsorientierte und digitalisierte Pflege im Echtbetrieb sein. Ausgehend von einem bedarfsorientierten Personalmix mit deutlich mehr Pflegeassistenzkräften wird die Modernisierung der Einrichtungsausstattung durch digitale Pflegetechnik (wie beispielsweise Sensoren, Künstliche Intelligenz, Service Roboter oder datengestützte Prozesssteuerung) und eine innovative Personaleinsatzplanung erprobt. „So können verbesserte Abläufe im Pflegealltag entstehen, die gleichermaßen die Lebensqualität der PflegeheimbewohnerInnen und die Arbeitszufriedenheit der Pflegefachkräfte verbessern“, betont Professor Heinz Rothgang von der Universität Bremen.

„Die Entwicklung, Implementierung und Integration neuer Prozesse und ‚Smarter‘ Technologien zur Entlastung der Pflegekräfte stellen gleichermaßen hohe Herausforderungen an deren EntwicklerInnen als auch deren Nutzende“.

Privatdozent Dr. Thomas Wittenberg vom Fraunhofer IIS

Zur Identifikation und Evaluierung geeigneter Technologien (wie zum Beispiel intelligente Betten, Datenbrillen, Spracherkennung oder robotische Systeme zur Nutzung und Arbeitserleichterung in der Pflegeroutine) werden ForscherInnen des Fraunhofer IIS in Erlangen ihre Expertise in das Projekt mit einbringen. Gleichermaßen werden neue Verfahren zur Erkennung, Analyse und Interpretation von „Stress-Points‘“ in etablierten Pflegeprozessen mittels sogenannter „Wearables“ – also tragbarer Sensoren – zusammen mit den Pflegekräften erarbeitet und die Lösungsansätze in der Praxis umgesetzt.

Angesichts des großen Reformbedarfs in der stationären Langzeitpflege soll die Einrichtung in Karlsfeld als Best-Practice-Modell dienen und wertvolle, übertragbare Erkenntnisse für Bayern, aber auch ganz Deutschland liefern. „Das Zusammenspiel und der Dreiklang von Mehrpersonal, Gebäudeinfrastruktur und Technikeinsatz machen ‚Pflege 2030‘ zu einem ganzheitlichen und zukunftsorientierten Projekt. Um die Pflege nachhaltig zu verändern und zukunftsfest zu gestalten, dürfen wir nicht in festgefahrenen Kategorien denken“, so Dr. Marc-Alexander Burmeister, CEO der Korian Deutschland GmbH. Sondern Ziel sei es, das gesamte Projekt in Bezug auf die Pflegequalität umfassend zu evaluieren und modulare Handreichungen zu erstellen, die andere Einrichtungen als Blaupause für eine entsprechende Umsetzung verwenden können.

Foto: v.l.: Sascha Sassen, Korian Deutschland GmbH; Stephan Schöneich, Haus Curanum Karlsfeld; Dr. Marc-Alexander Burmeister, CEO Korian Deutschland GmbH; Holger Jantsch, Einrichtungsleiter Haus Curanum Karlsfeld; Staatsminister Klaus Holetschek, Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege; Christian Weigand, Fraunhofer Institut IIS; Elisabeth Scharfenberg, Korian Stiftung; Dr. Thomas Wittenberg, Dr. Stephanie Schmitt-Rüth, Martina Simon, Fraunhofer Institut IIS)

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