„Wir begrüßen die längst überfällige Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, durch die in Zukunft mehr Menschen getestet werden können. Gerade in Pflegeheimen sind Reihentests enorm wichtig, da viele Patienten zur Risikogruppe zählen und das dort tätige Personal die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung gewährleistet. Pflegefachpersonen werden tagtäglich mit den Gefahren einer Infektion konfrontiert. Sie regelmäßig zu testen und sie über die Ergebnisse schnellstmöglich in Kenntnis zu setzen muss daher eine Selbstverständlichkeit werden. Auch der Letzte sollte mittlerweile bemerkt haben, dass unser Gesundheitssystem ohne den Einsatz der beruflichen Pflegenden längst vor dem Kollaps stünde. Dabei sind sie in ihrer Arbeit sowohl mental als auch körperlich gefordert. Von ihrem Gesundheitszustand hängt die gesamte pflegerische Versorgung ab. Infektionsketten können nur dann rechtzeitig erkannt und unterbrochen werden, wenn im Vorfeld kontinuierlich getestet wurde, wie schon seit Monaten durch die Pflegekammer gefordert. Die Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums ist daher ein erster wichtiger Schritt. Es gilt jetzt schnell die Voraussetzungen zu schaffen, damit die Testungen vor Ort zeitnah beginnen können.“

Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz.

Coronavirus-Tests waren bislang für Menschen mit Symptomen vorgesehen, bei denen ein begründeter Corona-Verdacht besteht. Mit der neuen Verordnung sollen unter anderem alle Patienten bei ihrer Aufnahme im Krankenhaus auf eine mögliche Infektion überprüft werden. Bewohner in Pflegeheimen sollen ebenfalls regelmäßig getestet werden. Außerdem können die Gesundheitsämter Tests für Menschen ohne Symptome veranlassen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten – zum Beispiel bei Corona-Ausbrüchen in Kitas oder Schulen.

Hintergrund: Mittlerweile wurden in allen Bundesländern umfangreiche Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der Verlangsamung der Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus getroffen. Die Zahl der in Rheinland-Pfalz bestätigten Fälle ist mittlerweile auf 6.810 (Stand: 10.06.) gestiegen.

Die Landespflegekammer steht in engem und ständigen Austausch mit sämtlichen relevanten Stellen und Behörden zur aktuellen Lage. Das gemeinsame Ziel aller Anstrengungen ist es, die aktuelle Lage laufend zu bewerten und Maßnahmen zu treffen, die die adäquate Versorgung im Gesundheitswesen kurz-, mittel- und langfristig sicherstellen.

Als Pflegekammer Rheinland-Pfalz haben wir eine Task-Force einberufen, die insbesondere die Situation in den Pflegesettings laufend analysiert und Maßnahmen mit den Partnern in Rheinland-Pfalz und auf der Bundesebene abstimmt. Schwerpunkte sind derzeit die Versorgungslage innerhalb des Gesundheitswesens, Sonder-Qualifizierungsmaßnahmen für Pflegefachpersonen und die Sicherstellung der personellen Ressourcen in der pflegerischen Versorgung.

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