Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) eröffnen neue Wege für eine patientenzentrierte häusliche Pflege. Die Bundesregierung schafft mit der „Digitale-Pflegeanwendungen-Verordnung“ (DiPAV) wichtige Voraussetzungen für den flächendeckenden Einsatz digitaler Anwendungen in der ambulanten Pflege. Rund vier Millionen Pflegebedürftige haben damit künftig Anspruch auf eine Kostenerstattung für DiPA. 

Die digitalen Anwendungen unterstützen die Pflegebedürftigen und ermöglichen eine gezielte und qualitätsgesicherte ambulante Pflege, die sich an den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen orientiert. Im Ergebnis tragen DiPA so dazu bei, die Qualität der Pflege zu verbessern und neue Standards in diesem Bereich zu setzen. 

Digitale Pflegeanwendungen bieten neue Chance für Pflegebedürftige

Viele Senior*innen wünschen sich ein selbstbestimmtes Leben im häuslichen Umfeld. Doch oft stehen gesundheitliche Faktoren und eine abnehmende Mobilität diesem Wunsch im Wege. Eine unabhängige Lebensführung ist so nicht in vollem Umfang möglich. Stattdessen sind die Senior*innen auf pflegerische Hilfe angewiesen, sei es durch ihre Angehörigen oder einen ambulanten Pflegedienst. Mit den DiPA steht Senior*innen nun ein zusätzliches umfassendes, digitales Pflegeangebot zur Verfügung, das bestehende Angebote ergänzt und unterstützt. Die neuen digitalen Anwendungen helfen dabei nach Möglichkeit nicht nur, die häusliche Pflege zu stabilisieren, indem sie Beeinträchtigungen in den eigenen Fähigkeiten und einer Verschlimmerung der Pflegebedürftigkeit entgegenwirken: Sie unterstützen die Pflegebedürftigen auch dabei, selbst wieder eine aktivere Rolle einzunehmen, um dadurch mehr Selbständigkeit zu erlangen. Zusätzlich sorgen DiPA für eine lückenlose Dokumentation in der Versorgung der Pflegebedürftigen. Sie können sich dadurch gezielter mit ihren Angehörigen und dem ambulanten Pflegepersonal über den aktuellen Status austauschen sowie offene Fragen klären.

Ambulante Pflegekräfte unterstützen bei der digitalgestützten Versorgung mit DiPA

Für die Etablierung eines neuen Pflegesettings, das die digital gestützte Versorgung von Senior*innen und die Vernetzung aller an der Pflege Beteiligten in den Fokus nimmt, braucht es auch auf Seiten der ambulanten Pflege eine strukturierte Vorbereitung. Um die Pflegequalität der DiPA – und letztlich deren Wirtschaftlichkeit – zu fördern, sind ambulante Träger gefragt, konkrete Vorbereitungen zu treffen und die Umsetzung aktiv zu begleiten. Der DiPA-Hersteller Lindera und die KORIAN Gruppe bereiten sich gemeinsam auf den breiten Einsatz der DiPA vor. Mit ihren Pilotprojekten adressieren die beiden Unternehmen Hürden, die im Laufe des DiPA-Onboarding-Prozesses entstehen können, und helfen, diese zu bewältigen. 

Das Berliner Health-Tech-Unternehmen unterstützt Pflegedienste und -träger bei der Einführung und Implementierung seiner DiPA und fördert die Entwicklung einer digitalen Infrastruktur in der Pflege. Dazu zählen nicht nur die Vermittlung digitaler Kompetenzen sowie die Aufklärung zum Mehrwert der DiPA, sondern auch Fragen nach der richtigen Hardware für den Einsatz digitaler Lösungen im Pflegealltag sowie zur konkreten Handhabung der DiPA. Neben einer technischen Grundausstattung mit Tablets und einer Internetverbindung arbeitet Lindera gemeinsam mit KORIAN so beispielsweise auch an einer optimierten Vernetzungsstruktur, um Kompatibilitäten zwischen digitalen Geräten und DiPA mit vorhandenen Schnittstellen, wie z.B. der Dokumentationssoftware, sicherzustellen. Um von Beginn an alle Beteiligten im DiPA-Prozess gut vorzubereiten, hat KORIAN seinerseits Pflegekräfte, Pflegebedürftige und auch pflegende Angehörige gleichermaßen in den Planungsprozess mit einbezogen. 

Das übergeordnete Ziel von DiPA ist es, Pflegebedürftige durch digitale Hilfsmittel zu unterstützen, um so Beeinträchtigungen ihrer Selbstständigkeit und ihrer Fähigkeiten sowie einer Verschlechterung der Pflegebedürftigkeit entgegenzuwirken. Allerdings benötigen viele Menschen trotz ihrer Neugier auf die digitalen Produkte – vor allem in der Anfangsphase – eine Unterstützung bei deren Handhabung. In dem Zusammenhang spielt die ambulante Pflege eine wichtige Rolle: Sie leitet die Pflegebedürftigen bei der Nutzung der DiPA an und fördert damit die Möglichkeiten häuslicher Pflege und der Mobilität. Diese Hilfe der ambulanten Pflege bei der DiPA-Nutzung lässt sich als ergänzende Unterstützungsleistung durch die Pflegekasse gezielt refinanzieren.

Pilotprojekt zeigt Erfolge digitaler Pflegeanwendung in der Praxis

Die Einführung der DiPA kann die Pflege nachhaltig verändern. Die digitalen Anwendungen können einen wichtigen Beitrag leisten, die Pflege individueller und zielgerichteter zu gestalten. Das Ergebnis ist eine zunehmend präventionsorientierte und damit nachhaltigere Versorgung, die die Bedürfnisse und Pflege von Senior*innen in der häuslichen Umgebung in den Vordergrund stellt. Das Pilotprojekt zwischen KORIAN und Lindera liefert dafür ein Beispiel und zeigt, wie sich die Pflege sehr gut durch digitale Lösungen unterstützen und die Lebensqualität von Senior*innen nachweislich verbessern lässt. Die auf künstliche Intelligenz basierende digitale Mobilitätsanalyse des Health-Tech-Unternehmens reduziert beispielsweise das Sturzrisiko und damit die Sturzangst älterer Menschen um 17,8 Prozent respektive 38 Prozent. Damit tragen DiPA im hohen Maße dazu bei, die häusliche Pflegesituation zu unterstützen, sie zu stabilisieren und eine zunehmende Pflegebedürftigkeit zu verhindern. Die ambulante Pflege ist jetzt gefragt, die nötigen Schritte für die Einführung von DiPA einzuleiten. Mit seiner Technologie und Expertise im Bereich digitaler Pflegeanwendungen ebnet das Unternehmen Lindera gemeinsam mit Pflegediensten und -trägern den Weg für den erfolgreichen Einsatz der DiPA. 


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