Die neue Regierung um Bundeskanzler Olaf Scholz sieht sich in diesen Tagen mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Eine davon ist die Reform des Gesundheits- und Pflegesystems. Eine aktuelle bevölkerungsrepräsentative Studie [1] des digitalen Versicherungsmanagers CLARK in Zusammenarbeit mit YouGov zeigt nun: 70 Prozent der Menschen in Deutschland finden, dass Pflegekräfte besser bezahlt und unter fairen Bedingungen beschäftigt sein sollten. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) ist weiterhin der Ansicht, dass pflegebedürftige Menschen finanziell entlastet werden sollten. Auch über die gestiegenen Anforderungen der Bürger:innen an das deutsche Gesundheitssystem gibt die CLARK-Studie Aufschluss.
Gesundheits- und Pflegereform mit sozialem Grundgedanken
Neben der Forderung nach einer besseren Bezahlung und fairen Beschäftigung von Pflegekräften (70 Prozent) ist den Befragten der CLARK-Studie auch die Finanzierung des neuen Gesundheits- und Pflegesystems besonders wichtig. 45 Prozent finden, es sollte nachhaltiger finanziert werden. Weitere 44 Prozent sind der Meinung, dass das Gesundheitssystem vermehrt staatlich gefördert werden sollte und 33 Prozent, dass Steuerzahler:innen im Rahmen der Reform entlastet werden sollten. Da mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Studienteilnehmer:innen weiterhin der Ansicht sind, dass pflegebedürftige Menschen finanziell entlastet werden sollten, zeigt sich insgesamt ein Stimmungsbild, das den sozialen Grundgedanken des deutschen Gesundheits- und Pflegesystems in den Vordergrund stellt.
Krankenkassensystem im Fokus
Gleichzeitig wird auch die Forderung nach einer Restrukturierung des Krankenkassensystems im Rahmen der CLARK-Studie deutlich: 43 Prozent sind der Ansicht, dass das duale System von gesetzlicher und privater Krankenkasse umgestellt und abgeschafft werden sollte, um Ungerechtigkeit entgegenzuwirken. Dabei geben weitere 13 Prozent explizit an, dass die Einkommensgrenze der privaten Krankenversicherung (PKV) herabgesetzt werden sollte. Ein verständlicher Wunsch, wurde die Versicherungspflichtgrenze doch zuletzt Anfang 2021 erst erhöht.
Die Versicherungspflichtgrenze bestimmt, bis zu welchem Gehalt ein:e Angestellte:r verpflichtet ist, sich in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) zu versichern. Seit Anfang 2021 liegt diese Höchstgrenze bei jährlich 64.350 Euro brutto (5.362,50 Euro im Monat) [2]. Das bedeutet, nur wer mehr als 64.350 Euro brutto jährlich verdient, kann in Deutschland in die PKV wechseln. Viele Bürger:innen sehen dies kritisch, da der Zugang zur PKV dadurch für Normalverdiener:innen noch weiter in die Ferne rückt – und damit viele Vorteile wie beispielsweise der Leistungsumfang, der bei der PKV im Allgemeinen stabil bleibt. Bei der GKV sind die Leistungen hingegen vom Gesetzgeber abhängig und können von Jahr zu Jahr gekürzt werden. Außerdem gibt es für Privatversicherte die Möglichkeit, einen Teil der Beträge erstattet zu bekommen, wenn man über einen längeren Zeitraum nicht krank geworden ist und somit keine Leistungen in Anspruch genommen hat.
Auch ohne PKV individuell abgesichert sein
Doch auch ohne den Eintritt in die PKV gibt es Möglichkeiten, die Versicherung optimal auf die eigenen Gesundheitsbedürfnisse hin abzustimmen. Der erste Schritt dafür ist in vielen Fällen ein Krankenkassenwechsel. Die CLARK-Versicherungsexperten erklären: “Viele Menschen treten einmal am Anfang ihres Arbeitslebens in eine Krankenversicherung ein und behalten sie ihr Leben lang. Aber so wie sich unsere Lebensumstände im Laufe der Zeit verändern, verändern sich auch die Ansprüche an unsere Krankenversicherung.”
Ein Vergleich verschiedener Tarife bringt Aufschluss über das Leistungspotenzial des eigenen Tarifs, doch wie können Verbraucher:innen ihren eigenen Bedarf richtig einschätzen? “Um den eigenen Bedarf genau zu kennen und für sich die passende Tarif-Variante auszuwählen, ist eine individuelle Beratung nötig”, so die CLARK-Versicherungsexpert:innen. “Außerdem warnen wir vor Anbietern, die online die ‘beste Krankenversicherung’ anbieten. Versicherungen sind komplexe Produkte, die stets sehr genau zur persönlichen Lebenssituation passen müssen.”
[1] Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1104 Personen zwischen dem 25. und 30.11.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.[2] https://bit.ly/3qxKtcT