Die Generation Z (geboren etwa zwischen 1995 und 2010) ist für Kliniken besonders wichtig. Warum ist das so? Sie ist die nächste große Gruppe junger Menschen, die in Gesundheitsberufen arbeiten möchte – zum Beispiel in der Pflege oder als Ärzt:innen. Diese Generation hat sehr klare Vorstellungen: Sie sucht nach Berufen mit Sinn, mit guten Arbeitsbedingungen, modernen Technologien und vor allem mit Wertschätzung für den eigenen Einsatz.
Online ist Trumpf: Die Klinik als attraktive Arbeitgeberin präsentieren
Junge Menschen suchen sich ihren Job heute vor allem im Internet. Sie schauen sich an, wie ein Krankenhaus auf Instagram, TikTok, YouTube etc. wirkt. Ein moderner Auftritt ist daher sehr wichtig. Menschen der Generation Z möchten sehen, wie die Arbeit vor Ort tatsächlich aussieht und wie das Personal die Arbeit dort bewertet. Wenn ein arbeitgebendes Unternehmen die eigenen Werte, Angebote und die Arbeitsatmosphäre zeigt, fühlen sich junge Menschen eher angesprochen (vgl. Heide et al., 2022, bdc.de).
Kliniken können kurze Videos oder Beiträge über den Alltag im Haus posten, das Personal vom Alltag berichten lassen und auch die Stellenanzeigen können smart auf Social Media platziert werden.
Einsatz moderner Technik
Der Großteil junger Menschen ist mit Smartphones, Apps und Internet groß geworden. Sie erwarten dementsprechend auch im Beruf digitale Tools und smarte Lösungen: so zum Beispiel im Rahmen der Dienstplanung, bei der Pflege-Dokumentation oder mit Blick auf Online-Fortbildungen bzw. Workshops (vgl. Satoh et al., 2025, cureus.com).

Flexible Arbeitszeiten und private Freiheit
Die Generation Z sucht nach einer machbaren Verbindung von Beruf und Privatem. Zeit für Familie, für Freizeit und für eigene Hobbies sind also sehr bedeutsam bei der Wahl von Arbeitgeber:innen. Ein starres Schichtsystem oder überbordende Mehrarbeit sind daher große Minuspunkte. Positiv bewertet werden dagegen Teilzeitstellen, geteilte Dienste, freie Wochenenden, Kinderbetreuung und/ oder Gesundheitstage für das eigene Wohlbefinden (vgl. Schill, 2020, publishup.uni-potsdam.de).
Sinnvolle Arbeit und echte Werte zeigen
Für die Generation Z ist nebst Gehalt auch die Relevanz der Arbeit wichtig. Der ausgeführte Job soll also auch etwas Gutes bewirken. Vor allem im Krankenhaus bzw. in Kliniken ist diese Sinnhaftigkeit in der Regel gegeben. Arbeitgebenden kommt hier also vor allem die Aufgabe zu, diese Sinnhaftigkeit deutlich zu kommunizieren (vgl. Satoh et al., 2025, cureus.com).
Wie kann dies konkret aussehen? Kliniken könnten (relativ plakativ) zeigen, inwiefern den Patient:innen vor Ort täglich geholfen wird. Auch die aktive Teilnahme an Projekten und Events rund um Umweltschutz, Gleichberechtigung, Prävention etc. bieten sich hinsichtlich der Anwerbung von Personal aus der Generation Gen Z durchaus an.
Begleitung und Entwicklung anbieten
Wenn junge Mitarbeitende sich gut betreut fühlen, bleiben sie tendenziell für einen längeren Zeitraum im jeweiligen Unternehmen (vgl. Fehr & Koob, 2025, bmcnurs.biomedcentral.com). Hier bieten sich also z. B. Tandem-Konzepte an, die Lernende und Erfahrene zusammenarbeiten lassen. Auch eine gute Feedback-Kultur sowie engmaschige Check-ins zur Planung der nächsten Wochen/ Monate/ Jahre können sehr effektiv sein. Diese Arbeitskultur beginnt bereits bei einer zügigen Bearbeitung von Bewerbungen und einer Kommunikation der konkreten nächsten Schritte, sollte die sich bewerbende Person für die nächste Runde qualifiziert haben.

Eine abschließende Ideensammlung für Arbeitsanreize
- Zuschüsse für Fahrkarten des öffentlichen Nahverkehrs
- Gutscheine für Fitnessstudios / für Sportvereine / für Sportkurse
- Gutscheine für gesunde Mahlzeiten / Bringdienste
- Vergabe von Leihrädern / Zuschuss für Leihräder
- Angebote für die mentale Gesundheit
- Gemeinsame Feste
- Teambuilding Events
- Pflege eines gemeinsamen Gartens
- Zuschläge für besondere Leistungen
- Gutscheine für Friseurbesuche, Hautbehandlungen, Nagelstudios, Spa etc.
- Regelmäßige Fortbildungen und Schaffung von Perspektiven
Was ist Ihnen besonders wichtig, wenn es um die Auswahl eines Arbeitgebers bzw. einer Arbeitgeberin geht? Wir sind gespannt auf und offen für Ihre Kommentare und E-Mails an die Autorin des Artikels via info@carolinmakus.de sowie an die Redaktion von CareTRIALOG.de via: info@caretrialog.de.
Fotos: pixabay
Übersicht der Quellen
Fehr & Koob (2025)
Associations between key job resources, job demands, and affective organizational commitment among nursing professionals in German hospitals: a cross-sectional study, Link: bmcnurs.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12912-025-03033-9 (zuletzt abgerufen am 07.07.2025)
Heide et al. (2022)
Employer Branding im Gesundheitswesen – Was junge Fachkräfte erwarten, Link: www.bdc.de/bdc-praxistest-die-generationen-z-und-alpha-ticken-digital (zuletzt abgerufen am 07.07.2025)
Satoh et al. (2025)
A Cross-Sectional Survey on Generation Z Physicians: Professional Value, Educational Expectations, and Work Environment Preferences, Link: www.cureus.com/articles/359482#!/ (zuletzt abgerufen am 07.07.2025)
Schill (2020)
Employer Branding in der Gesundheitswirtschaft: Strategien, Geschäftsmodelle, Handlungsimperative (Dissertation),Link: publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/index/index/docId/47333 (zuletzt abgerufen am 07.07.2025)