Für die SAT.1-Reportagereihe „Die Herzblut-Aufgabe“ packten sechs Prominente vier Wochen in der Helios Klinik Berlin mit an und erlebten den anspruchsvollen und herausfordernden Alltag der Pflegerinnen und Pfleger (www.sat1.de/tv/die-herzblut-aufgabe-promis-in-der-pflege). Auch Jorge González, Choreograf, Model und Jurymitglied bei Let’s Dance, war dabei und stellte sich seiner Aufgabe als Pflegepraktikant.

Was hat Sie motiviert bzw. was war der Auslöser, bei der TV-Reportage mitzumachen?

Jorge González: Ich engagiere mich schon seit Jahren für die Organisation „Knack den Krebs“, die krebskranke Kinder und deren Familien im Kampf gegen die Krankheit unterstützt. Hier besuche ich auch regelmäßig die Kinderkrebsstation im Hamburger UKE. Mein Einsatz auf der Pädiatrie hat mich noch einmal mehr darin bestätigt, wie wichtig es ist, für das Thema Krebs zu sensibilisieren.

Es hat mich sehr bewegt, denn es ist ein Unterschied, ob man nur zu Besuch oder wirklich Teil einer Station ist, so wie während des Praktikums.

Da beginnt man morgens um 6:00 Uhr und bekommt hautnah mit, wie der Alltag des Pflegepersonals abläuft.

Wie wurden Sie auf die Arbeit im Krankenhaus vorbereitet? 

Jorge González: Alle hatten Mentoren an der Seite, erfahrene Pflegekräfte. Bei mir war das Nadja, eine wunderbare herzenswarme und sehr professionelle Frau.

Ihre Aufgabe war es, mich zu beobachten, konstruktiv zu kritisieren und mich für meine Tätigkeiten in der Pflege zu trainieren.

Ich habe sehr viel von ihr gelernt. Zudem mussten wir vor unserem Praktikum einen zweitägigen Pflegekurs mit Abschlussprüfung absolvieren. Das war sehr intensiv. Während des Praktikums war meine Mentorin stets an meiner Seite, so wie es bei Klinik-Praktika üblich ist. 

Auf welcher Station waren Sie tätig? 

Jorge González: Ich war auf der Kinder-Pädiatrie, zusätzlich noch in der Onkologie und der Rheumatologie für Kinder eingesetzt.

Da ich mich schon seit Jahren für das Thema Krebs in der Öffentlichkeit stark mache, war diese Station eine Herzensangelegenheit für mich, um einen tieferen Eindruck zu erhalten, wie der Alltag der Pfleger und Pflegerinnen sowie der Patienten und Patientinnen und deren Familien ist.  

Was waren die herausforderndsten und/oder berührendsten Momente?

Jorge González: Durch die Arbeit mit den Kindern gab es jeden Tag viele emotionale Momente.

Wichtig ist es hier, Stärke zu vermitteln, um die Kinder immer wieder zu motivieren nicht aufzugeben. Kinderaugen lügen nicht und man sieht ihnen Freude und Leid direkt an.

Neben einigen traurigen Momenten gab es aber auch viele schöne Situationen, in denen ich mit den Kindern zusammen war und man gemerkt hat, dass sie ihre Krankheit für einen kurzen Augenblick vergessen konnten, das war wirklich großartig. Bei der Arbeit mit den Kindern ist es von großer Bedeutung, dass man ihnen die Zeit im Krankenhaus so angenehm wie möglich macht.

Was nehmen Sie für sich ganz persönlich aus den Erfahrungen in der Pflege mit?

Jorge González: Zuvor war meine Achtung für diesen Beruf schon hoch. Mein Respekt ist durch mein Pflegepraktikum noch mehr gestiegen. Ich habe gesehen, wie das Pflegepersonal tagtäglich Enormes für unsere Gesellschaft leistet.

Wie geduldig und führsorglich sie mit den Patienten und Patientinnen umgehen und mit wie viel Herz sie Menschen begegnen, die Hilfe brauchen.

Das hat mich nachhaltig beeindruckt. Diese Arbeit hat mir gezeigt, wie gut es mir geht. 

Wie ist Ihre Einschätzung: Hat sich das Image des Pflegeberufs bzw. die Wahrnehmung des Pflegeberufs in der Öffentlichkeit durch die Corona-Pandemie verändert?

Jorge González: Obwohl die Pflege seit der Corona-Pandemie aktuell sehr im Fokus ist, haben sich die Arbeitsbedingungen leider nicht verbessert.

Es gibt immer noch zu wenig Personal. Das Pflegepersonal arbeitet täglich an der Belastungsgrenze.

Es reicht jetzt nicht mehr, unser Lob auszusprechen oder am Fenster zu applaudieren, sondern es braucht bessere Arbeitsbedingungen für diesen Beruf, denn diese Menschen leisten Unglaubliches für uns alle. 

Was sollte aus Ihrer Sicht dringend in der Pflege verbessert werden? 

Jorge González: Der Öffentlichkeit muss wesentlich deutlicher gezeigt werden, welchen Stellenwert die Pflege für unsere Gesellschaft hat. Es müssen bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden, mehr Personal eingestellt, und es muss Gehälter geben, die angemessen sind. Junge Leute müssen motiviert und für diesen Beruf begeistert werden, und das gelingt nur, wenn die Konditionen wesentlich besser gestaltet sind. Es braucht Fachkräfte.

Wir dürfen alle nicht vergessen, dass wir auch mal auf fremde Hilfe angewiesen sind.

Menschen, die diesen Beruf wählen und ausüben haben meinen größten Respekt. 

Haben Sie sich schon mit dem eigenen Älterwerden beschäftigt? Wie möchten Sie alt werden? 

Jorge González: Vor allem möchte ich gesund und vital bleiben. Das ist das Wichtigste. 

Herzlichen Dank für die Beantwortung unserer Fragen.

Aktuell präsentiert Jorge González auf seinem YouTube-Kanal Jorge González Official (Chicas Walk) Workout-Tutorials mit Anleitungen für das Training zu Hause. Unter anderem zum Thema Kardio, Rücken und mehr (https://www.youtube.com/channel/UCplCdtKOGnN-YJbUqdciqvA). Die Workouts entstanden im Zusammenhang mit Jorge González‘ Sportkollektion VARONA VILA by Jorge González (https://shop-jorgegonzalez.de/). 

Fotos mit freundlicher Genehmigung: © SAT.1 Herzblut-Aufgabe – Promis in der Pflege/Fotograf: André Kowalski

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