Anfang 2021 sind in Nordrhein-Westfalen die Regelungen für die einjährige Pflegeassistenzausbildung in Kraft getreten. Sie lösten die Ausbildungen in der Altenpflegehilfe und in der Gesundheits- und Krankenpflegehilfe ab. Die landesrechtlich geregelte Pflegeassistenzausbildung bietet insbesondere langjährig angelernten und motivierten Pflegehelfern und Pflegeheferinnen die Möglichkeit, bereits erworbene Kompetenzen anrechnen zu lassen und einen staatlich anerkannten Berufsabschluss über eine Externenprüfung zu erwerben. Zielgruppe sind beispielsweise berufserfahrene Frauen, die aufgrund ihrer familiären Situation keine Ausbildung absolvieren konnten.

Die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Externenprüfung sind überschaubar. Unter anderem wird eine pflegerische Vollzeittätigkeit als Pflegehilfe oder Pflegeassistenz von mindestens 30 Monaten vorausgesetzt. Mindestens die Hälfte dieser praktischen Tätigkeit muss unter Anleitung oder Begleitung einer Pflegefachkraft erfolgt sein. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sind zudem Pflicht. Und die pflegerische Berufstätigkeit darf bei Anmeldung zum Examen nicht länger als 24 Monate zurückliegen. 

Diese Voraussetzungen konnte Ines Schormann erfüllen. Schon lange ist sie in der Pflege als Assistenzkraft bei der Diakonie Stiftung Salem tätig. Bisher ohne einen anerkannten Berufsabschluss, aber mit viel Erfahrung in der Praxis. „Ich bin froh, dass es einen einfachen Weg gibt, um den Berufsabschluss als Pflegefachassistenz nachzuholen“, berichtet die 53-Jährige. Über einen Zeitraum von sechs Monaten, an zwei Tagen in der Woche, in insgesamt 240 Stunden, hat sie sich im Rahmen des Vorbereitungskurses an der Ev. Pflegeakademie der Diakonie Stiftung Salem das prüfungsrelevante Wissen angeeignet. Auch die letzte Prüfung hat Ines Schormann erfolgreich bestanden. Sie hat nun den Abschluss als staatlich anerkannte Pflegefachassistentin in der Tasche.

Mit Ines Schormann haben weiter 19 Prüflinge an der Externenprüfung teilgenommen und diese erfolgreich bestanden. Die Teilnehmenden sind bei verschiedenen Trägern der Altenhilfe beschäftigt. Und auch der nächste Vorbereitungskurs auf die Externenprüfung, der im Mai beginnt, ist mit über 20 Teilnehmenden bereits ausgebucht. „Wir freuen uns, dass unser Vorbereitungsangebot so gut angenommen wird und das alle Teilnehmenden die mündliche, schriftliche und praktische Prüfung in diesem Frühjahr bestanden haben“, berichtet Ursula Kocs, Leiterin der Ev. Pflegeakademie. 

Eine Quote, die von allen Trägern der Altenhilfe als positives Signal verstanden wird. Denn mit den nachgewiesenen Kompetenzen in der Pflegefachassistenz wächst der Aufgaben- und Verantwortungsbereich und damit auch die Qualität der Pflege.

„Als Diakonie Stiftung Salem unterstützen wir unsere Mitarbeitenden beim Erwerb eines Berufsabschlusses. Wir investieren bewusst in Aus- und Weiterbildung und begrüßen es, wenn Mitarbeitende mit uns über ihre individuellen Karriereziele sprechen. So verstehen wir Fachkräftesicherung.“ 

Carsten Wöhler, Geschäftsbereichsleiter Pflege und Leben bei der Diakonie Stiftung Salem

Einmal im Jahr bereitet die Ev. Pflegeakademien auf die Externenprüfung der Pflegefachassistenz vor. Der nächste Kurs startet am 7. Mai 2024. Mehr Infos unter: www.ev-pflegeakademie.de
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