Etwa fünf Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig. Der Großteil von ihnen wird dabei von Angehörigen versorgt. Das Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) hat 1.008 solcher informellen Hilfen zu ihrer zeitlichen und finanziellen Belastung durch die Pflege befragt – die Statista-Grafik zeigt eine Auswahl der Ergebnisse.
Demnach ist vor allem die Pflege von Angehörigen mit einer Demenz kostenintensiv. Die selbst getragenen Median-Ausgaben betragen rund 249 Euro pro Monat und sind damit unter allen abgefragten Kategorien und soziodemografischen Faktoren am höchsten. Bei Personen mit einer schweren Beeinträchtigung der Selbstständigkeit (Pflegegrad ≥ 3) liegen die Median-Kosten bei 200 Euro, bei Personen mit einer Pflegedauer von mehr als fünf Jahren sinkt diese bereits auf 159 Euro. Die Eigenkosten sind deutlich geringer bei Erwerbstätigkeit, einem hohen Haushaltseinkommen.
Wenn die oder der Pflegebedürftige im gleichen Haushalt wohnt, liegen die Median-Ausgaben bei 95 Euro. Allerdings steigt dann der Zeitaufwand über das Niveau eines Vollzeit-Jobs. Im Mittel verwenden die Befragten rund 47 Stunden pro Woche auf die Pflege von Angehörigen im gleichen Haushalt. Bei Menschen mit einem größeren Pflegegrad als drei und einem hohen Wert auf der Häusliche-Pflege-Skala betragen die Wochenstunden ebenfalls mehr als 40.
Auch im Jahr 2023 wird häusliche Pflege überwiegend von Frauen übernommen (63,1 Prozent). Das Durchschnittsalter der Pflegenden liegt bei etwa 59 Jahren. Nur ein Drittel der Hauptpflegepersonen ist noch in Vollzeit beschäftigt, 28,2 arbeiten in Teilzeit und 38,2 Prozent sind nicht erwerbstätig. Häufig wird die Pflege der Angehörigen als Grund für den Teilzeit-Job oder das Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt angegeben.