Wie funktioniert das stambulant-Prinzip? Warum ist es so erfolgreich? Und wie kann es die Pflegekrise überwinden helfen? Davon wollte sich der stellvertretende Vorsitzende der DAK Deutschland Thomas Bodmer ein persönliches Bild machen – und war sehr angetan.

„Herzlichen Dank für die umfassenden Informationen heute im Haus Rheinaue in Wyhl und Ihre Gastfreundschaft. Es war für mich sehr informativ und ich kann die positiven Effekte von stambulant gut nachvollziehen!“ Mit diesen Worten bedankte sich DAK-Vorstand Thomas Bodmer beim Team des Hauses Rheinaue und dem stambulant-Entwickler Kaspar Pfister. Der Gesundheitsmanager wollte sich angesichts des Zuspruchs zum Pflegemodell und der anstehenden parlamentarischen Debatte ein persönliches Bild machen.

Bei seinem Besuch besichtigte Bodmer ausführlich das Haus und ging mit Mitarbeitern und Bewohner ins Gespräch. Hausherr Pfister erläuterte dabei das Konzept des „Mitmach-Heimes“, das zusammen mit den Kassen in Baden-Württemberg vor einem Jahrzehnt entwickelt wurde. Seither ist es in der Praxis erprobt und immer wieder wissenschaftlich evaluiert worden: Stets mit besten Ergebnissen.

„Es ist höchste Zeit, stambulant endlich zuzulassen!“

Nun wird in diesem Herbst erneut über die gesetzliche Verankerung entschieden – für Pfister und seine vielen Befürworter „höchste Zeit“, dass das geschieht. Denn das Modell hat viele Freunde: Neben den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern unter anderem 34 Oberbürgermeister und Bürgermeister aus vier Bundesländern, die AOK in Baden-Württemberg, die Deutsche Alzheimergesellschaft, das Kuratorium Deutsche Altershilfe KDA usw. – und auch die DAK.

In einer Anhörung des Bundesministeriums für Gesundheit 2024 haben 95 Verbände eine Stellungnahme zum Gesetzesvorhaben abgegeben: Der Großteil (71) hat darin keine Aussagen zu gemeinschaftlichen Wohnformen oder stambulant gemacht, aber neun Verbände haben gemeinschaftliche Wohnformen und stambulant befürwortet – unter Ihnen der Arbeitgeberverband Pflege, der Deutsche Gewerkschaftsbund, Bundesverband Ambulante Dienste und stationäre Einrichtungen bad e.V., der Verband deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) und der GKV Spitzenverband. Befürworter schätzen an stambulant, dass das System Kosten senkt und Qualität steigert. 1.000 Euro pro Monat kann jeder Bewohner an seinem Pflege-Eigenanteil einsparen, die Kassen brauchen pro Bewohner und Jahr nachweislich bis zu 7.200 Euro weniger zahlen: Würde stambulant flächendeckend eingeführt, könnte es das Pflegesystem um Milliarden von Euro entlasten – und das jedes Jahr. Das Allerwichtigste aber ist, dass sich die Bewohner in ihrem Allgemeinzustand verbessern und die Mitarbeiter hoch begeistert und zufrieden sind. Davon konnte sich Thomas Bodmer selbst überzeugen.

Pfister bedankte sich beim DAK-Vorstand Bodmer für die Unterstützung und seinen Besuch. „Es hat den Mitarbeitern und mir sehr gutgetan, von Ihnen als wichtigem Kassenvertreter diese Wertschätzung zu erfahren!“, so Pfister. „Ich hoffe, Sie können nun besser verstehen, warum wir schon so lange für dieses Konzept kämpfen – und hoffen, es auch bald an anderen Orten umsetzen zu können und nicht nur BeneVit auch andere Träger warten auf ein GO!“

Foto: Thomas Bodmer, Vorstand DAK / Bildrechte: DAK

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