Das Jahr 2023 war in vielerlei Hinsicht sehr turbulent und durch viele Herausforderungen geprägt – insbesondere der deutsche Pflegemarkt wurde durch diverse Insolvenzen von Betreibern stationärer Pflegeeinrichtungen erschüttert. Bei bestehenden Einrichtungen leiden die Bewohner und Mitarbeiter am meisten unter der Insolvenzeröffnung und es beginnt oft eine wochen- (wenn nicht sogar monate-) lange Phase der Ungewissheit für die Menschen in den betroffenen Einrichtungen. In der “Seniorenresidenz am Vechtesee” in Nordhorn ereignete sich genau diese Situation mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens der Hansa-Gruppe aus Oldenburg im vergangenen Sommer. Nun ist diese Phase jedoch vorbei, und der Weg in eine erfolgreiche Zukunft wurde geebnet. Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens der Betreiberin zeichnete sich sehr schnell ab, dass die Hansa-Gruppe den Standort aufgeben wird. Im Zuge dessen sah sich die Eigentümerin der Immobilie, eine Bremer Fondsgesellschaft, welche durch die PECURA Anleger- und Treuhandservice GmbH betreut wird, mit der Aufgabe konfrontiert, die umgehende Sicherstellung der hauswirtschaftlichen und pflegerischen Dienstleistungen zu organisieren. Dies hatte für alle involvierten Parteien absolute Priorität, weshalb die Eigentümervertreterin das Beratungsunternehmen DIMP aus Hamburg und die RIAG GmbH aus Bad Honnef beauftragte, um eine nachhaltige Lösung für alle Beteiligten am Standort zu finden und eine Zukunft für das Haus sowie die Bewohner zu erarbeiten. Erfreulicher Weise konnte kurzfristig die lokalansässige Vechtetal Pflege GmbH aus Nordhorn für die Service- und Pflegedienstleistungen gewonnen werden, welche direkt die Versorgung der verbliebenen Bewohner sicherstellte. Gemeinsam mit Herrn Jonker, dem Geschäftsführer der Vechtetal Pflege GmbH, der Eigentümervertreterin und den zuständigen Behörden- und Politikvertretern der Stadt Nordhorn konnte zusammen mit der DIMP und RIAG eine Interimslösung auf die Beine gestellt werden. Es zeichnete sich sehr schnell ab, dass die Liegenschaft am besten durch einen starken lokalen Partner in eine vielversprechende Zukunft geführt werden kann – dieser war dann auch in Form der GMP Gruppe aus Nordhorn gefunden worden. Die GMP Gruppe ist sowohl in Nordhorn als auch auf dem deutschlandweiten Markt der Pflegeimmobilien etabliert und verfügt sowohl über das notwendige immobilienwirtschaftliche als auch betreiberseitige Knowhow, um den Standort zukunftsfähig zu gestalten. Pünktlich zum Weihnachtsfest wurde am 22.12.2023 der notarielle Kaufvertrag zwischen den Parteien unterzeichnet. Somit steht das Jahr 2024 für das Objekt unter dem Stern des Neuanfangs. Neben einer umfangreichen baulichen wie auch energetischen Sanierung plant die GMP Gruppe auch eine konzeptionelle Veränderung am Standort. Aus der ursprünglichen Kombination aus stationärer Pflegeeinrichtung und Betreutes Wohnen wird ein modern integriertes Lebensquartier für Alt und Jung! Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird das »Ludwig« – so der neue Name des Quartiers – für die Kleinen eine Kita und für die Älteren zwei bis drei ambulante Wohngruppen, eine Tagespflege, Räumlichkeiten für einen ambulanten Dienst sowie bis zu 100 attraktive Service Wohnungen beinhalten. Diverse Komplementärnutzungen wie Friseur und Physiotherapie ergänzen das Angebot für die Senioren. Für die derzeitigen Bewohner des Betreuten Wohnens wird sich nichts ändern. Die bestehenden Mietverträge sind langfristig gesichert und werden in das neue Konzept integriert. Die pflegerischen sowie hauswirtschaftlichen Dienstleistungen werden auch zukünftig weiterhin durch die Vechtetal Pflege GmbH sichergestellt. Das »Ludwig« in Nordhorn ist das beste Beispiel dafür, dass auch Krisensituationen Chancen bieten und man nachhaltige Lösungen erwirken kann, wenn alle Akteure aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Betrieb sich auf ein Ziel einigen und mit vereinten Kräften darauf hinarbeiten. In diesem Sinne: Danke an alle Beteiligten und auf eine positive Zukunft im »Ludwig«! |