Ein starkes Signal für die Pflege im Münsterland: Am 01. Oktober fand im Kreishaus Steinfurt die erste Münsterland-Pflegekonferenz statt – und die Resonanz war überwältigend. Über 200 Teilnehmende aus den Kreisen Steinfurt, Münster, Coesfeld, Warendorf und Borken kamen zusammen, um sich über die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der Pflege auszutauschen.

Nach einem Grußwort von Landrat Dr. Martin Sommer eröffnete Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, die Konferenz mit einer Keynote. Der Minister machte deutlich, dass in naher Zukunft keine zusätzlichen finanziellen Mittel für den Pflegebereich zu erwarten seien. Zudem müsse man „ein Auge auf die Pflegegrade werfen“. Gleichzeitig betonte Laumann aber auch die wachsende Bedeutung des ambulanten Sektors:

„Die ambulante Pflege wird weiter an Bedeutung gewinnen – sie ist ein zentraler Baustein der Versorgung von morgen.“

Im Anschluss folgten zwei weitere hochkarätige Beiträge: Ulrich Christofczik, Sprecher der Ruhrgebietskonferenz Pflege, ermutigte die Teilnehmenden, den Wandel aktiv mitzugestalten. Die Erfahrungen der Konferenz aus den letzten 7 Jahren haben deutlich gezeigt, welchen Einfluss man als Gemeinschaft in der Region haben kann. Für das Münsterland wünscht er sich gerne Ähnliches. Jochen Richter von der Curacon GmbH beleuchtete die wirtschaftliche Lage der Pflegebranche – mit der vorsichtigen Einschätzung, dass sich die Situation derzeit „minimal beruhigt“ habe. Auch wenn immer noch ein Drittel der Träger rote Zahlen schreibe. Es bleibt abzuwarten, wie sich die kommenden Jahre weiter entwickeln, insbesondere vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Lage.

Am späten Vormittag setzten die Teilnehmenden die Diskussion in vier thematischen World-Cafés fort. In Arbeitsgruppen wurden Zukunftsfragen wie Digitalisierung, Fachkräftegewinnung und regionale Vernetzung vertieft. Die Ergebnisse sollen nun ausgewertet werden und als Grundlage für weitere Konferenzen dienen – mit dem Ziel, gemeinsam Lösungen für eine zukunftsfähige Pflege im Münsterland zu entwickeln. Alle Teilnehmer brachten spannende Themenfelder in die Gruppen ein. Hilfreich war hier auch die Teilnahme der WTG-Behörden, denn ein Abbau der Bürokratie werde nur mit den Behörden gemeinsam klappen. Zum Abschluss gab es einen Podiumsaustausch mit der Staatssekretärin aus dem Ministerium für Gesundheit und Pflege, Frau Heike Weiß, die aus Ihrer Sicht nochmal einige wichtige Punkte hervorheben konnte. 

Mit dem erfolgreichen Auftakt der Münsterland-Pflegekonferenz wurde ein wichtiger Impuls gesetzt – für Austausch, Vernetzung und gemeinsames Handeln in einer Branche, die wie kaum eine andere vor großen Umbrüchen steht.

Orga-Team der 1. Konferenz v.l.: Marina Hessling, DRK Steinfurt / Philipp Leusbrock, Leusbrock Pflege / Stephan Zimmermann, Diakonie West Tecklenburger Land / Silvia Wesselmeier, Sander Pflege / Frank Woltering, DRK Steinfurt / Gunnar Sander, Sander Pflege / Roswitha Reckels, Kreis Steinfurt

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