Die MIPIM 2023 stand unter dem Motto „Better Places – Greater Impact – Stronger Business” und zog rund 21.000 Besucher aus aller Welt an.

Diese Veranstaltung bietet die Möglichkeit, Unternehmen, Projekte oder Konzepte vorzustellen und während 4 Tagen Tausende von Fachleuten der Branche anzusprechen.

Hier ein paar ausgewählte Stimmen von Besuchern und Ausstellern der diesjährigen MIPIM:

Marcus-C. Huckfeldt-Weber, Geschäftsführender Gesellschafter der ADOLF WEBER Grundbesitz- und Projektgesellschaft: 
„Die veränderte Zinslandschaft ist zurzeit einer der signifikanten Treiber in der Neubewertung von Immobilienprojekten. Auf der MIPIM wurde viel über „Abwarten“ diskutiert und darüber, wie sich der Markt auf das inflationäre Geschehen und die damit einhergehenden steigenden Zinsen einstellen wird. Dennoch war unter den Branchenteilnehmern der Tenor in diesen herausfordernden Zeiten leicht optimistisch. Es besteht die Hoffnung auf eine Stabilisierung in den kommenden Monaten, die sich dann positiv auf Immobilien- und Projekttransaktionen auswirken wird.“
 

Dr. Sven O. Eggers, Vorstandsvorsitzender der AIF Partner KVG: 
„Es zeigt sich deutlicher Investmentappetit für Opportunitäten, die bereits die aktuelle Zinslage berücksichtigen und Inflationsabbauten in Aussicht stellen. Insbesondere internationale und europäische Investoren suchen gezielt nach Nischenexpertise und bevorzugen Investitionen mit Betreiberbeteiligung.”
 

Daniel Wolf, Geschäftsführer der AIF Management GmbH:
„Die Situation ist zwar insgesamt herausfordernd, die Stimmung bleibt dabei aber doch positiv. Wir gehen davon aus, dass im ersten Halbjahr nur vereinzelt Transaktionen zu sehen sein werden und das Gesamtjahr im Vergleich zu 2022 zurückfallen wird, allerdings sind wir auch davon überzeugt, dass sich Opportunitäten und Chancen ergeben werden. Als Spezialisten werden wir davon profitieren, insbesondere da das Thema Gesundheitswesen auch international im Fokus steht.”

Carsten Bremer, Office Managing Partner BCLP Germany:
„Das großartige Wetter und die Seeluft können die trüben Wolken am Immobilienmarkt nicht ganz verdrängen. Auch nach der MIPIM bleiben viele Fragen offen: Wie lange wird es dauern, bis sich Verkäufer und Käufer wieder auf neue Immobilienkaufpreise einigen können? Wann und in welcher Höhe wird sich das Zinsniveau stabilisieren? Wird es zu Notverkäufen kommen?“
 

Götz Hufenbach, geschäftsführender Gesellschaft benchmark.:
„Braucht es die MIPIM? Ja, auf jeden Fall. Die Messe bietet einen klaren Mehrwert, denn sie bietet die Möglichkeit, das Netzwerk zu bekannten Gesichtern zu festigen und neue Kontakte zu knüpfen. Die Stimmung reichte dabei von vorsichtigem Optimismus für die zweite Jahreshälfte bis hin zu offener Ratlosigkeit.“
 

Christian Vogrincic, Gründer und Vorstand der CV Real Estate AG: 
„Die Gespräche auf der MIPIM haben den Eindruck verstärkt, dass die Immobilienbranche vor einer Zeitenwende steht. Immobilien sind nach dem starken Anstieg der Zinsen für institutionelle Investoren nur noch ein Asset unter vielen. Bei Büroimmobilien gehen die Mieten rauf und die Kaufpreisfaktoren runter, der Wohnungsmarkt ist tot – und generell gilt: Wer nicht verkaufen muss, verkauft derzeit nicht.“
 

Andreas Ewald, Managing Partner Engel & Völkers Hotel Consulting:
„Herausfordernde Zeiten bieten auch immer Chancen. Die klassische Hotellerie befindet sich in einem starken Wandel. Neue Betriebsmodelle und Digitalisierungsstrategien werden etabliert, Hotel und Wohnnutzungen verschwimmen, Kostendruck und gestiegenes Verantwortungsbewusstsein machen einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen zwingend erforderlich. Die Hotelbetriebskrise ist weitestgehend überwunden. Die Freizeithotellerie sieht sich einem starken Sommer entgegen. ,Die Welt reißt wieder‘ und die Umsatzerwartungen sind entsprechend. Wir sehen eigenkapitalstarke Investoren, die sehr bedacht und fokussiert, Chancen war nehmen. Ein gutes Verständnis für beides, Hotelbetrieb und Immobilie ist nun wichtiger denn je. Die MIPIM hat gezeigt, wie wichtig und unerlässlich der persönliche Austausch ist.“

Kai Wolfram, Geschäftsführender Gesellschafter Engel & Völkers Investment Consulting:
„Die Stimmung auf der MIPIM 2023 war positiv reserviert. Klagen ist verständlich. Es ist aber an der Zeit, dass sich die Branche auf die neue Realität einstellt: Es bedarf neuer Konzepte für die in den Vorjahren erworbenen Immobilien. Das Marktpreisniveau hat sich nun einmal geändert, die Nachfrage auch, weil es seit Jahren erstmals wieder Anlageopportunitäten zur Immobilie gibt. Positiv stimmt, dass viele Marktteilnehmer diese Situation als Chance begreifen und bereits an solchen Konzepten arbeiten – let´s move on!“
 

Curth-C. Flatow, Managing Partner FAP Group:
„Die bestimmende Frage der MIPIM bleibt die nach den aktuellen Marktwerten. Spricht man mit zwei Bewertern über das gleiche Objekt, bekommt man unter Umständen zwei sehr unterschiedliche Zahlen genannt. Damit verbunden ist natürlich auch die Diskussion über die Verfügbarkeit von Fremdkapital. Was wird finanziert, was nicht? Als Anbieter von und Berater zu alternativen Finanzierungen haben wir entsprechend viele Gespräche dazu geführt.“
 

Dr. Gisbert Beckers, Geschäftsführender Gesellschafter German American Realty:
„Bei gutem Wetter konnten wir viele fokussierte Gespräche zu den Chancen und Risiken des aktuellen Marktes führen. Kommunikation ist in jeder Marktphase essenziell. Die Bankthemen SVB und Credit Suisse haben alle beeindruckt. Die gute Seite dieser Medaille kann sein, dass die Dynamik der Zinserhöhungen jetzt deutlich abnimmt.“
 

Dr. Patrick Adenauer, Geschäftsführender Gesellschafter German American Realty:
„Die starke Zurückhaltung der Finanzierer wurde auf der Messe intensiv diskutiert. Es zeigte sich aber auch: Tragfähige Immobilienkonzepte mit zuverlässigen, kompetenten Partnern bleiben finanzierbar. Viele wenden sich US-Wohninvestments zu, da es dort interessante Wachstumsregionen und eine hohe wirtschaftliche Dynamik gibt. Der Bedarf an Wohnraum ist unverändert hoch. Das gilt für die Wachstumsregionen sowohl in Deutschland als auch in den USA.“
 

Dr. Kevin Meyer, Mitglied der Unternehmensleitung JC Real Estate:
„Die Transformation der Innenstädte und die damit verbundenen Herausforderungen für die Immobilienwirtschaft standen im Fokus unserer zahlreichen Gespräche auf der MIPIM. Es zeigt sich, dass die Innenstadt immer stärker in den Fokus der politisch Verantwortlichen aber auch von Investoren und Mietern rückt. Diese Entwicklung sehen wir sehr positiv. Es gilt jetzt gemeinsam zukunftsfähige Konzepte für eine weiterhin lebenswerte Stadt zu entwickeln.“
 

Dirk Tönges, Geschäftsführer MVGM Deutschland: 
„Die Sonne in Cannes machte die verhaltene Stimmung wett. Wir als Property Manager sind im Vergleich zu anderen Marktteilnehmern relativ entspannt – kleinere Margen beinhalten halt auch ein kleineres Risiko!“
 

Norman Kustos, Geschäftsführender Gesellschafter bei neotares:
„Die MIPIM 2023 hat wieder einmal gezeigt: Der persönliche Austausch bleibt von großer Bedeutung. Die Stimmung bei Projektentwicklern war eher verhalten, doch der Bedarf für Büroneubauten und Bestandsentwicklungen bleibt hoch. Unternehmen müssen in ihre Büros investieren, um für Mitarbeitende interessant zu bleiben und ESG-Vorgaben einzuhalten. Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltige Gebäude und eine gute Lage langfristig die Nase vorn haben werden. Die Diskussionen über die staatlichen Nachhaltigkeitsvorgaben und deren Umsetzung waren kontrovers. Wir sind aber zuversichtlich, dass Bestandshalter und Entwickler mit gezielten und planbaren Maßnahmen langfristig Erfolge in der CO2-Diskussion erzielen können. Alles in allem war es ein gelungenes Wiedersehen in Cannes mit einer entspannten Atmosphäre, die dazu anregt, ‚out of the box‘ zu denken.“
 

Sander van de Rijdt, Co-Founder und Co-CEO bei PlanRadar:
„Die MIPIM ist wieder zu alter Größe zurück, die Hallen waren voll und es herrschte ein positives Networking-Klima. Dennoch war die Stimmung spürbar von großer Verunsicherung geprägt. Vor allem die Zinserhöhung, die hohe Inflation und die jüngsten Probleme aus der Reihe der Banken sorgen in der Branche für Unsicherheit. Daher waren auch die weitere Zinsentwicklung, der Ausblick auf das aktuelle Geschäftsjahr und eine sich vielleicht abzeichnende Bankenkrise, die am meist diskutierten Themen auf der Messe. Aber wie immer gilt auch hier: Manche Marktteilnehmer verharren und möchten die veränderten Rahmenbedingungen und die erforderlichen Adjustierungen einfach nicht wahrhaben, andere sind bereits aktiv ganz nach dem Motto: Wandel birgt Chancen.“
 

Antje Lubitz, Gründerin & CEO von 3PM Services:
„Zum ersten Mal hatte ich drei Einladungen zum Austausch mit Frauen auf Führungsebene. Zum einen von Frauen selbst organisiert zum anderen von namhaften Investoren wie PGIM. Dafür einen Daumen hoch! Aber warum sind die Start-ups wieder im Keller, wo keiner vorbeikommt? Was ist mit unserem Auftrag zur Klimarettung? An der Stelle wirkt die ganze Veranstaltung aus der Zeit gefallen.“
 

David Tschörner, Geschäftsführer Red Square GmbH:
„Die MIPIM hat unsere Gedanken zu den aktuellen Trends bestätigt: der Markt hat sich von einem Verkäufermarkt entfernt. Die Zeit von schnellen und erfolgreichen Transaktionen ist vorerst gestoppt. Die Bedeutung an der Qualität und Weiterentwicklung von Immobilien wird zukünftig im Fokus stehen. In einem insgesamt herausforderndem Marktumfeld werden sich Fachkompetenz und das tiefe Verständnis für den Immobilienmarkt durchsetzen. Wer in der Vergangenheit seine Hausaufgaben gemacht hat, wird dann auch in Zukunft erfolgreich sein und Opportunitäten wahrnehmen können. Das Branchentreffen in Cannes wurde von strahlendem Sonnenschein begleitet – das hat unsere Zuversicht noch verstärkt.“
 

Sven Sontowski, Geschäftsführer Sontowski & Partner GmbH:
„Seit der EXPO Real hat sich wenig verändert: Die Branche befindet sich noch immer in Lauerstellung. Für Developments bin ich der Meinung, wenn Qualität und Nachhaltigkeit stimmen, findet ein gutes Produkt auch zur richtigen Zeit seinen Abnehmer, wir müssen nur die Ärmel hochkrempeln und partnerschaftlich agieren.“

Foto © S. d’HALLOY / IMAGE&CO

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