BoKlok ist schwedisch und bedeutet „Wohne clever“. Unter diesem Motto bieten die beiden schwedischen Unternehmen Skanska und Ikea seit über zehn Jahren als Jointventure das sogenannte BoKlok-Haus an – Wohnhäuser gefertigt aus Holzefertigelementen. Aktuell gibt es in Schweden, Finnland und Norwegen bereits etwa 11.000 BoKlok-Häuser. Zusammen mit Silviahemmet, der von der schwedischen Königin gegründeten Stiftung für Demenzbetreuung, haben die Projektpartner unter dem Namen SilviaBo nun das SilviaBo, eine alten- und demenzfreundliche Variante ihres modularen BoKlok entwickelt: 

„In seiner Grundkonstruktion sieht SilviaBo sehr ähnlich aus wie BoKlok. Es gibt jedoch etwa hundert kleinere und größere Unterschiede in Bezug auf das Gelände, die Häuser und die Wohnungen.“

Projektleiterin Magdalena Stadler

Insbesondere sollen sie Bedürfnissen älterer Menschen und Menschen mit Demenz gerecht werden. Das Wohnkonzept will eine Antwort liefern auf die alternde Bevölkerung und die daraus resultierende Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen. Es basiert auf bestehenden vorgefertigten Holzelementen und umfasst darüber hinaus Gemeinschaftseinrichtungen und eine angepasste Innenraumausstattung mit einem „demenzfreundlicherem Grundriss“, sowie Außenraumgestaltung, um den älteren Menschen ein längeres unabhängiges Leben zu ermöglichen.

Die ersten sechs SilviaBo-Wohnhäuser werden derzeit außerhalb Stockholms fertiggestellt. Ikea ist bereits dabei, sich Grundstücke für weitere Projekte auch in anderen Ländern zu sichern.

„In Schweden gibt es einen großen Bedarf an Wohnungen für ältere Menschen. Der demografische Wandel ist ja aber in vielen anderen Ländern vergleichbar. Heute ist das Angebot auf dem Immobilienmarkt meist hochpreisig – also eher für die wenigen Wohlhabenden. Unsere Hoffnung ist, dass SilviaBo ein Beitrag für ein breiteres Angebot schaffen kann.“

Projektleiterin Magdalena Stadler

SilviaBo entstand aus dem Bestreben der schwedischen Königin, ein Wohnmodell zu entwickeln, das es älteren Menschen, insbesondere Paaren, ermöglicht, so lange wie möglich zu Hause zu leben, selbst wenn einer von ihnen an Demenz erkrankt. Die Häuser variieren zwischen zwei und vier Stockwerken und eine Mischung aus Ein- und Zweizimmerwohnungen anbieten. Zu den wichtigsten Merkmalen von SilviaBo, die es vom Standardangebot unterscheiden, gehören großzügigere Eingänge und ebene Gehwege, die auch für Rollator oder Rollstuhl geeignet sind, automatische Türöffner und zusätzliche Beleuchtung. Außerdem wird es speziell auf Demenzkranke zugeschnittene Feature geben, darunter eine klare und vergrößerte Wegeführung und intuitive Beschilderung, niedrige Duschwände zur Unterstützung durch Pflegende oder pflegende Angehörige, Wärmesensoren und eine beruhigende Innenraumgestaltung.

Die Projektbeteiligten erhoffen sich, dass dies älteren Menschen – insbesondere solchen mit Gedächtnisverlust – ermöglicht, so lange wie möglich unabhängig und zu Hause zu leben. Letztlich soll das der Regierung Geld sparen. Auch weiche Faktoren wie Wohlbefinden und die soziale Teilhabe werden ein wichtiger Bestandteil von SilviaBo sein. Ikea stellt sich vor, dass die Wohnungen eine Reihe von Gemeinschaftseinrichtungen sowie parkähnliche Gärten mit Blumen- und Gemüseanbau, einen „Dorfplatz“ und ein Clubhaus mit Grillplätzen und Pergolen umfassen. Die Häuser werden mit Sonnenkollektoren und begrünten Dächern ausgestattet und, wie bei BoKlok üblich, mit Ikea-Möbeln ausgestattet sein. 

Visualisierungen: BoKlok (Schweden)

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