Am 12. November fand der Zukunftstag „Digitalisierung in der Pflege“ statt und lockte zahlreiche Fachleute aus der Pflegebranche, Wohnberatung und Interessierte an. Die Veranstaltung bot spannende Einblicke in aktuelle technologische Innovationen und deren Potenzial, den Pflegealltag nachhaltig zu verbessern.
Inspirierende Keynotes zu Beginn
Der Vormittag begann mit einem Grußwort von Prof. Dr. Peter Peschel aus dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und dann gefolgt von dem inspirierenden Vortrag von Prof. Dr. Oliver Schuster (Hochschule Hof), der unter dem Titel „Wohn(t)raum Digital? Pflege neu gedacht.“ aufzeigte, welche digitale Technologien es bereits am Markt gibt und wie diese angewandt werden können. Dabei machte er auch deutlich, wie wichtig es ist, mit Technologie sehr sensibel und verantwortungsbewusst umzugehen.
Anschließend präsentierte Mathias Klingner (HTW Dresden) in seinem Beitrag die „Symbiose von Roboterassistenz und AAL-Technologien in stationärer Pflege und häuslicher Betreuung“ und lieferte eindrucksvolle Beispiele aus zwei Musterwohnungen, die zum Teil bereits bewohnt werden.
Innovationen im Fokus
Nach kurzen Pitches der Themengastgeber und einer informellen Lunchpause tauchten die Teilnehmenden an Thementischen in spezifische Lösungen ein. Die Bandbreite der präsentierten Technologien beeindruckte:
- Crdl zeigte, wie ein speziell entwickeltes Instrument emotionale Verbindungen zwischen Menschen stärkt.
- Digatus lud mit einem Planspiel dazu ein, die Digitalisierung in der Sozialwirtschaft spielerisch zu erkunden.
- enna verdeutlichte, wie digitale Teilhabe ältere Menschen stärker in den Alltag integrieren kann.
- GIRA präsentierte smarte Gebäudetechnologien, die den Alltag in Pflegeeinrichtungen sicherer und komfortabler gestalten.
- Heddier electronic stellte den „Aktivtisch“ als digitalen Assistenten in der Betreuung vor.
- inmu Klangkissen bot eine sensorische Erfahrung durch musikalische Stimulation.
- Nemlia fokussierte sich auf zukunftsweisende Innovationen zur Verbesserung der Betreuung.
- Rolli-TEAM demonstrierte Speiseroboter und Armunterstützungen für mehr Selbstbestimmung.
- VR-Reisen ohne Koffer ermöglichte virtuelle Reise- und Kulturerlebnisse für ältere und pflegebedürftige Menschen.
- wissner-bosserhoff präsentierte ihren „Next Step Pflege-Assistent“, der Pflegekräfte durch smarte Funktionen entlastet.
Interaktiver Austausch und praxisorientierte Ergebnisse
In wechselnden Sessions konnten die Teilnehmenden die Technologien selbst testen und mit den Themengastgebern ins Gespräch kommen. Der Austausch an den Thementischen war geprägt von Neugier, praxisorientierten Fragen und dem Wunsch, die neuen Lösungen möglichst schnell in den Alltag zu integrieren.
Am Ende der Veranstaltung wurden die gesammelten Ergebnisse der Workshops vorgestellt. Viele Teilnehmende zeigten sich begeistert von der Vielfalt und Qualität der präsentierten Technologien. Der Zukunftstag verdeutlichte, dass die Digitalisierung in der Pflege nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine große Chance darstellt, sowohl für Pflegekräfte als auch für Pflegebedürftige. Und das sie nicht den Menschen ersetzen kann und soll, sondern als Unterstützung gesehen werden soll.
Fotos: Tanja Ehret