1) Die Zeit der Sondierung: Was soll KI dürfen?

Trotz umfassenden Potentials bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Nutzung von KI/ Robotern in der Pflege. So gebe es laut Simon Eggert vom Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) insbesondere bei der direkten Mensch-Roboter-Interaktion erhebliche Herausforderungen. Auch Eugen Brysch von der Stiftung Patientenschutz hält den menschlichen Kontakt für unverzichtbar. Beide betonen die Risiken sowie die Notwendigkeit, pflegebedürftige Menschen zu schützen. 
(vgl. dpa im Deutschen Ärzteblatt 2025)

Doch ist die Frage nach KI und Robotik in der Pflege keine, die mit JA oder NEIN beantwortet werden muss. Die Fragen sind doch diese: Für welche Aufgaben eignen sich KI-Lösungen in der Pflege? Welche Lösungen ermöglichen es Pflegenden, mehr Zeit mit den zu pflegenden und zu betreuenden Menschen zu verbringen? Ohne übermäßigen Zeitdruck.

Forschende sehen das auch so: Positiv bewerten sie beispielsweise den Einsatz von Robotern für Aufgaben wie die Essensausgabe oder den Transport von Pflegeutensilien. Auch soziale Roboter, die Gespräche führen, werden weiterhin in Pflegeheimen getestet. KI-gestützte Systeme könnten zudem die strengen Dokumentationspflichten der Pflegekräfte erleichtern, auch wenn die Entwicklung in Deutschland noch in den Anfängen steckt. 
(vgl. dpa im Deutschen Ärzteblatt 2025)

Ein Best-Practice Beispiel aus Berlin

„30 Prozent der Arbeitszeit verbringen Pflegekräfte am Computer. Eine KI-gesteuerte Sprach-App soll mehr Zeit für Patienten bringen. […] Der Alltag in der Pflege ist herausfordernd – die Zeit meistens knapp. Nahezu jeder Schritt muss dokumentiert werden. Die KI-gesteuerte Sprach-App Voize fürs Handy soll da Erleichterung und am Ende auch mehr Zeit für die Patienten bringen.“ 

Annerose Zuber, 2025, für BR.de

Interessant für Sie? Hier erfahren Sie mehr über die App „Voize“ und das Unternehmen hinter der App: www.voize.de

2) Weiterhin neue Förderaufrufe im Bereich Digitalisierung und KI in der Pflege

Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) hat einen Förderaufruf ins Leben gerufen, der sich auf die Integration von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) in die Pflege konzentriert. 

Dieser Aufruf ist Teil der HighCare Agenda, die bis zum Jahr 2029 rund 31 Millionen Euro bereitstellt, um die Pflege zukunftsfähig zu gestalten. Das Motto lautet „Pflege für morgen – selbstbestimmt, ganzheitlich, generationengerecht, regional verfügbar und digital unterstützt“. Unter diesem Motto soll die Pflege in Bayern durch innovative Technologien gefördert werden. Im Rahmen des Aufrufs können Sie noch bis zum 10. Juni 2025 Projektanträge einreichen. Wichtig ist dabei, dass die Anträge innovative digitale Ansätze im Pflegebereich enthalten.

Gefördert werden bis zu zwei Projekte über einen Zeitraum von maximal drei Jahren mit einem Gesamtbudget von bis zu viereinhalb Millionen Euro. Der früheste mögliche Projektstart liegt nach der endgültigen Auswahlentscheidung. Empfohlen wird der 1. November 2025. 

Zudem bietet das StMGP Informationen zur Programmdurchführung, Unterstützung bei der Antragstellung sowie Hinweise zum Datenschutz.

(vgl. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention 2025)

3) Neue Schulungen zur Förderung von KI-Kompetenzen entstehen

Das Fraunhofer BIG DATA AI bietet einen Kurs zum Thema „Künstliche Intelligenz in der Medizin“ an. Dieser Kurs gibt einen klaren Überblick über Generative Künstliche Intelligenz (KI) und das Konzept des „Promptings“ im Gesundheitsbereich. Prompting meint hier das Erstellen von Eingabeaufforderungen ggü. KI-Tools wie beispielsweise Chat GPT etc.

Die Teilnehmehmenden lernen, wie Generative KI funktioniert und wie sie im Bereich der Medizin eingesetzt werden kann. Teil des Kurses ist auch das „Prompt Engineering“. Hierbei geht es darum, wie effektive Prompts konkret zu erstellen sind. Außerdem wird erklärt, wie man die Ergebnisse der KI richtig strukturiert und welche Risiken und Herausforderungen es bei der Nutzung dieser Technologie im Gesundheitswesen überhaupt gibt.

Nach dem Kurs können die Teilnehmenden erklären, wie Generative KI im Gesundheitswesen funktioniert, wie man gute Prompts für Large Language Models (LLMs) erstellt und sie können die möglichen Risiken und ethischen Fragen im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI im Gesundheitsbereich erkennen und bewerten.  – LLMs? Was ist das? LLMs sind umfassende Modelle, die unsere menschliche Sprache verstehen und diese auch generieren können.

(vgl. Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS 2025)

Wie stehen Sie zum Einsatz von KI und Robotik in der Pflege? – Wir sind gespannt auf und offen für Ihre Kommentare und E-Mails an die Autorin des Artikels via info@carolinmakus.de sowie an die Redaktion von CareTRIALOG.de via: info@caretrialog.de.

Fotos: pixabay

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