Corona-Virus verändert Ausbildungspläne an der Evangelischen Pflegeakademie

Die Lehrerinnen und Lehrer der Evangelischen Pflegeakademie der Diakonie Stiftung Salem hatten sich auf diesen Tag gut vorbereitet. Neue Lehrpläne wurden erstellt, Unterrichtsmaterialien ausgearbeitet und viele Gespräche mit Kooperationspartnern geführt. Denn am 1. April ist ein neuer Ausbildungskurs gestartet, der erste nach generalistischer Ausbildungsordnung. 27 Menschen haben ihre Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau begonnen. Aber die Flure und Klassenzimmer der Evangelischen Pflegeakademie bleiben leer. Wie alle Berufsschulen ist auch die Pflegeakademie aufgrund des Corona-Virus geschlossen.

Ursula Kocs, Leiterin der Evangelischen Pflegeakademie

„Die Auszubildenden starten jetzt mit einer Praxisphase in ihren Ausbildungsbetrieben.“

Ursula Kocs, Leiterin der Evangelischen Pflegeakademie

Ein komisches Gefühl, denn weder Sie noch die neuen Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer konnten die Schülerinnen und Schüler bisher richtig kennenlernen. Für den Sprung ins kalte Wasser hat das Pflegeakademie-Team die Auszubildenden trotzdem bestmöglich vorbereitet. Alle wichtigen Informationen, etwa zu den Hygieneregeln in der Pflege, haben die Schülerinnen und Schüler bereits bekommen. 

Die generalistische Pflegeausbildung hat, nach Maßgabe des Pflegeberufegesetzes, die alten Ausbildungsgänge der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege ersetzt. Auszubildende erwerben nun den europaweit anerkannten Abschluss als Pflegefachmann oder Pflegefachfrau. Dazu gehört, dass Auszubildende Praxisphasen in verschiedenen Einrichtungen absolvieren, sowohl in Pflegeeinrichtungen als auch im Krankenhaus. 

Zum eigentlichen Ausbildungsstart stellt die Corona-Pandemie jetzt aber Auszubildende, Schule und Kooperationspartner vor neue Herausforderungen. Normalerweise würde laut Ausbildungsplan zunächst eine zehnwöchige Theoriephase anstehen. Jetzt starten die Schülerinnen und Schüler sofort in die erste vierwöchige Praxisphase.

„Bis jetzt hat noch niemand um Hilfe gebeten, deshalb hoffen wir, dass alles klappt. Natürlich sind wir auch ansprechbar.“

Ursula Kocs

Allgemein gingen die neuen Auszubildenden sehr gelassen mit der Situation um. Rückfragen kämen eher von Azubis fortgeschrittener Kurse und Kooperationspartnern, denn die Corona-Pandemie bringt natürlich auch ihre Ausbildungspläne durcheinander. Ursula Kocs ist trotzdem zuversichtlich, dass Auszubildende, Pflegeakademie und Ausbildungsbetriebe die Situation gemeinsam meistern. „Wenn es Unsicherheiten gibt, melden Sie sich bei uns. Gemeinsam finden wir Lösungen.“, so die Pflegeakademie-Leiterin. 

Für den Fall, dass die Pflegeakademie auch nach dem Ende der Praxisphase in vier Wochen noch geschlossen bleiben muss, ist das Team vorbereitet. Dann steht für die Azubis Homeschooling auf dem Programm. Aufgaben bereiten die Pflegepädagogen bereits vor und telefonisch ist das Team natürlich erreichbar, auch wenn sich die Lehrkräfte freuen würden, ihre Schülerinnen und Schüler dann endlich persönlich zu treffen. 

Foto: Diakonie Stiftung Salem

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